Helenes Entwicklung im 4.Lebensjahr:
Oktober 2001: Mama geht seit August wieder arbeiten (freiwillig verkürzt), Helene ist genauso oft krank. Den 3. Geburtstag hat Helene mit ihrer immer andauernden Energie gefeiert. Sie wiegt nun 9 kg und ist ca. 86 cm groß. Ständig wiederkehrende Lungenentzündungen (sehr schwer hatte es sie im Juli erwischt, hatte dabei 1 kg abgenommen) veranlassten uns genauere Untersuchungen beim Kinderpulmologen in der Apoldaer Klinik durchführen zulassen. Ergebnis: nichts Chronisches, aber Überempfindlichkeit gegenüber Infekten. Nun inhaliert Helene täglich zweimal Pulmicort. Trotzdem ist Helene genauso oft krank wie die anderen Kinder, nur dass sie es dann richtig heftig erwischt. Außerdem fällt Helene im Kiga durch ihre immer noch sehr zierliche Gestalt auf, sowie ihre motorischen Entwicklungsrückstände ( kein Springen, ulkige Rennversuche, Stufenbewältigung auf allen vieren und, und, und...). Helene ist seit Juli in die große Kiga-Gruppe aufgestiegen. Allerdings war sie bisher sehr oft krank und hat wohl diese gewisse Eingewöhnungsphase noch nicht überstanden. Sowohl Helene muss sich an alles neue gewöhnen, als auch ihre neue Erzieherin muss nun mit Helenes angeblichen "Eigenarten" umgehen lernen. So berichtet man immer wieder, dass Helene besonders störrisch wäre (sie will anderen Kindern nicht zum Geburtstag gratulieren - obwohl sie immerhin schon die Hand gibt, sie singt einfach nicht alleine vor den anderen Kindern - obwohl sie alle Kinderlieder kann, eben nur unbeobachtet, Helene will nicht Essen - manche Menschen scheinen diese "Angewohnheiten" persönlich zu nehmen und über zu bewerten!) Der jährliche Besuch beim Kinderpsychologen zeigte jedoch, dass Helene sich genauso individuell normal entwickelt wie andere Kinder, eben etwas langsamer. Es zeigen sich auch Anzeichen für ein zu erwartendes ADS-Syndrom, aber 3-jährige sind nun mal kribbelig, trotzig und ablenkbar. Auffällig (aber nicht problematisch) für uns als Eltern sind, wie schon erwähnt, Helenes Essverhalten (manchmal zwei Tage kaum Essen sonst teilweise sehr wenig), motorische "Disharmonien und teilweise Unzulänglichkeiten", das geringe Schlafbedürfnis und die schon erwähnten "Wachstumsschmerzen". Wir sind als Eltern also sehr zufrieden, mit unserem starken Mädel. Bezüglich der motorischen Entwicklung besuchen wir wöchentlich die Ergotherapie und wegen der anderen "Problemchen" werden wir wieder für ein Jahr Frühförderung beantragen (beides auf Empfehlung des Psychologen).
April 2002: ca. 10kg und 91cm (nicht gerade einem 3,5jährigem Kind entsprechend, aber es scheint wieder vorwärts zu gehen) Helene bekam zum Jahreswechsel ihren "letzten Milchzahn", war da auch wieder fieberhaft an einem Infekt erkrankt. Dann ließ die Heftigkeit ihrer Erkrankungen nach. Erst um Ostern herum hatte es sie wieder heftig (Fieber und Racheninfekt) erwischt. Auffällig ist immer wieder eine Art Vorankündigung von Erkrankungen. Wenn Helene auffällig normal und gut isst, kann man darauf warten, dass sie ein bis zwei Wochen später ernsthaft krank ist. Die Abstände der Erkrankungen werden aber immer länger! Auch sonst macht uns Helenes Entwicklung eher Freude. Im Rahmen einer "Begutachtung" für den Antrag auf Frühförderung waren wir nun bei 3 (!!!) Ärzten. Der Kinderpsychater, welcher die Frühförderung empfahl, der Amtsarzt, bei dem unsere Tochter (wortlaut seiner Einschätzung) "totale Leistungsverweigerung" zeigte und eine weitere Ärztin des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes, welche - nachdem Helene eine Stunde blockierte und unter einem Tisch lag - dann doch noch Tests durchführen konnte. Diese hat dann festgestellt, dass Helene in der sprachlichen Entwicklung eines Vorschulkindes (5 Jahre) entspricht, ihre Feinmotorik ebenfalls gut (4,5jähriges Kind) entwickelt ist und dass es lediglich in der Grobmotorik Rückstände oder Defizite gibt (etwa Stand eines 2,8jährigen Kindes). Das heißt nun: keine Frühförderung! Aber Empfehlungen für weitere Ergotherapie und Motopädie. Die Ärztin erklärte uns auch, dass Helenes Grobmotorik auch immer irgendwie auffällig sein wird. Ob in diesem Grade oder abgeschwächt liegt auch daran, wie Therapien anschlagen. Im Moment "rennt" sie halt komisch, kann schlecht hüpfen, Treppensteigen im Nachstellschritt, wenn nicht sogar auf allen Vieren usw. Wir sind aber trotzdem sehr zufrieden. Seit einiger Zeit gehen wir auch wöchentlich Reiten (Voltigieren). Das erste Mal hatte Helene noch Angst, aber seit sie auf dem Pferd saß, ist sie insgesamt weniger zurückhaltend. Mobil und laut war sie ja schon immer, aber sie ist doch offener geworden. Seit ein zwei Wochen fällt ebenfalls auf, dass Helene mit Schmerz anders umgeht. Wenn sie sich wehtut beim Spielen, Toben usw., wird tief durchgeatmet und es geht weiter. Anlässlich einer Feier im Kindergarten soll Helene ein Gedicht aufsagen. Gelernt hat sie ihren Vierzeiler sehr schnell und sagt ihn auch gerne vor jemanden auf. Ob sie dies dann auch vor einer Menge Eltern tut ist mehr als fraglich, es soll ja schon Wunder gegeben haben. Wir sind schon sehr gespannt. Nach wie vor wird zweimal täglich inhaliert, Helene schläft noch immer zu wenig als dass wir mal ausgeruht den Tag beginnen könnten. Essen würde mehr in Helene passen, aber uns ist schon sehr recht, dass sie fast alles ausprobiert.
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