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7. Jahr

September 2004: Helene ist jetzt 6 Jahre alt. Sie freut sich sehr, dass sie nächstes Jahr zur Schule kommt. Im Moment ist nicht viel Berichtenswertes geschehen. Sie ist auffällig vernarrt in Pferde. Alles muss mit Pferden bedruckt sein (Bettwäsche, Anziehsachen, Gebrauchsgegenstände, Bücher). Abends werden jetzt Fachbücher zu Pferdeearten, Pferdepflege und Pferdehaltung vorgelesen. Am liebsten schaut sie Springreiten im Fernsehen. Helene kann immer schneller rennen. Sie kann jetzt “HELENE”, “MAMA”, “PAPA” schreiben. Mit Zahlen und Mengen hat sie es nicht so.

Oktober 2004: Helene hat jetzt nachts so eine Art Zahnspange. Eine Kiefer- oder Gaumenplatte. Sieht aus wie der Gebissschutz eines Boxers. Damit soll der Überbiss gedämpft werden.

Dezember 2004: Helene war zur Vorstellung in der Grundschule. Sie kann lange Gedichte aufsagen und hat keine “Berührungsangst” mit den Lehrern dort. Man war zufrieden mit dem, was sie gezeigt hat. Zu Weihnachten hat Helene ein großes Schaukelpferd  und anderes Pferdespielzeug bekommen. Das hat sie sehr gefreut.

Januar 2005: Am 3.1. und am 5.1. waren wir wieder mal in der Leipziger UNI-Klinik. Diesmal haben wir intensiv über die Möglichkeiten und Nachteile einer Wachstumtherapie mittels Hormonen informiert. Helene mißt jetzt 1,06m und 12,8kg. Helene fällt selbst auf, dass sie irgendwie größenbedingt langsamer und “unsportlicher” ist als ihre Altersgenossen. Es stört sie auch sehr, dass sie auf Grund ihrer Statur zum “Baby” abgestempelt wird. Ein großes Gewicht für die Entscheidung “Wachstumstherapie oder nicht” hat auch der Gedanke an die bevorstehende Schuleinführung. Selbst wenn wir einen leichten Ranzen bekommen, ist es Helene mit 13kg nicht möglich, die Last der Bücher und Zubehör zubewältigen. Desweiteren fällt uns auf, dass Helene enorme Schwierigkeiten bei alltäglichen Dingen, wie in einen Bus einsteigen, aufgebürdet werden. Über Essen und Schlafen können wir uns nicht beschweren. Wenn Helene bei Freunden zum Spielen ist und dort auch ißt, stellen andere Eltern immerwieder erstaunt fest, was dieser “Winzling” verdrücken kann. Auswärts schlafen ist problematischer. Nur bei ihrer Cousine schläft sie. Helene will zwar immer woanders spielen (alleine ohne Eltern) aber sie schläft nicht mal bei Oma bzw. Opa. Wir hoffen, dass Helene die Notwendigkeit einsieht, wenn Mutti und Vati mal gleichzeitig sehr lange arbeiten müssen bzw. auf Dienstreise sind.  Am 24.1. hat Helene ihre Tetanus-Impfung bekommen. Sie hat diese “eingesteckt” wie auch die regelmäßigen Grippeschutzimpfungen. Ohne Theater oder Gebrüll - Gutes Mädchen. Der nächste Schock kam allerdings am Tag darauf. Hat aber wohl nichts mit der Impfung zu tun. Dienstag früh ist Helene normal aufgestanden. War auf Toillette und hat selbst Zähne geputzt. (Mutti und Vati waren auf Arbeit. Oma war alleine mit Helene.) Beim Umziehen ist Helene plötzlich krampfig steil in Ohnmacht gefallen (sowas hatten wir noch nie). Nach einigen Sekunde kam sie wieder zu sich , hustete und ihr war schlecht, kreidebleich und sehr niedrige Temperatur (35,7°C). Mutti mußte von der Arbeit kommen. (Arbeitsfahrt dauert schon fast eine Stunde.) Als Ich (Mutti) Helene sah, ca zwei Stunden nach dem Anfall, war sie immer noch blaß und zittrig, hatte aber schon was gegessen. Vorstellung bei der Kinderärztin ergab keinen Befund. (Unterzuckerung oder Kreislauf?) Die Auswertung des EEG liegt noch nicht vor. Helene ist allerdings gesund, aktiv und unabhängig wie vorher. Sie schreibt jetzt auch “OMA” und “OPA” von sich aus. Mit Vorzeigen kann sie auch alle anderen Namen ihrer Umgebung. Die Schriftausführung ist nur etwas “komisch”, aber das muss sie noch nicht perfekt können. Ach so - Die “Zahnspange” hat ihr zeitliches gesegnet. Helene hat zu sehr mit den Zähnen “geknirscht”.

März 2005: Termin zum Bluttest (4 Stunden Stoffwechseltest) in Leipziger Uni-Klinik (Auxologie). Helene wird vermessen und getestet um eine Indikation für eine mögliche Wachstumtherapie zu treffen. Da der Test schon 8.00 Uhr  und nüchtern stattfindet, übernachten wir in einem Hotel. Für Helene sehr aufregend und die Klimaanlage brachte zusätzliche Schlaflosigkeit. Aber wir haben es überstanden und die Ergebnisse werden wir in ein paar Wochen telefonisch erfahren.

Juni 2005: Wir fahren wieder zur Auxologie wegen eines Zuckertests (wieder 4 Stunden angestöpselt) und der Einstellung der Medikamentierung mit Wachstumshormonen. Der Test verläuft glatt. Bei erneuter  Vermessung stellt sich heraus, dass Helene von März bis jetzt überdurchschnittlich gewachsen ist. Es ist zu erwarten, dass Helene bei dieser Entwicklung jährlich über 7 cm wächst und sie vielleicht irgendwann ca. 168 cm  groß wird. Nur wird sie etwa 3 Jahre Verzögerung gegenüber gleichaltrigen Jugendlichen zeigen.

Juli 2005: Zuckertütenfest im Kindergarten. Die zukünftigen Schulanfänger werden feierlich vom Kindergarten  verabschiedet. Helene freut sich schon sehr auf die Schule. “Endlich kein Mittagsschlaf mehr!” Ausserdem machten wir drei Tage Zelturlaub auf Rügen (Nonnewitz) um die Störtebekerfestspiele zu besuchen (schon zur  jährlichen Tradition geworden). Helene wird ihren ersten Milchzahn los. Der “bleibende” Zahn wuchs hinter dem Milchzahn und das störte (zwei Zähne hintereinander) beim Essen und beim Spangetragen. Also haben wir den  lästigen Milchzahn mit Eiswürfeln und Fingerfertigkeit zwar brutal aber schmerzfrei entfernt. Helene bekam ihre erste Zeckenimpfung, welche mit extremer Übelkeit einher ging (Ärztin schloss auf Psyche).

 August 2005: Helene wird schwer krank. Sie übergibt sich ständig - wohl eine Art Darminfekt. Innerhalb einer Woche nimmt sie 2kg ab. Sie ist schwach und sieht rappeldürr aus. (Leider war unsere Kinderärztin  selbst eine Woche krank. Und Mami geht zu keinem anderen Arzt, da ich kein Vertrauen darin habe, ob ein unbekannter Arzt die Entwicklungsbesonderheiten unserer Tochter einsieht. Ich denke, man hätte uns Helene ins  Krankenhaus gesteckt und wieder versucht sie zwangszuernähren.) Helenes Körper hat aber alles selbst auskuriert. Eine Woche Urlaub in Österreich mit Halbpension gab ihr wieder ein Kilo zurück. Österreich (Kals am  Großglockner) besuchten wir auch zum dritten Mal. Helene hat dort keinerlei Allergieerscheinungen. Zu Hause müssen wir in den Sommermonaten ständig inhalieren. Auffällig sind die Zeiten des Getreidestandes und besonders  schlimm wird es, wenn es feucht/nass und warm ist (Getreidepilze). Ende des Monats ist Helene eingeschult worden. Sie misst am 27.08.2005 110cm und wiegt 13,8kg. In anbetracht dessen, dass ein Kind nicht mehr als 10%  seines Körpergewichtes tragen soll, haben wir die Bücher doppelt gekauft. Es hat sich aber herausgestellt, dass wir Helene fast immer zur Schule bringen bzw. abholen und ihren Ranzen tragen, da sie auch ohne diese zwei  Bücher nicht den ganzen Weg mit Ranzen schafft. Helene besucht jetzt eine der beiden ersten Klassen der Grundschule Rückersdorf. Sie hat einen Klassenlehrer und fährt damit sehr gut. In die organisatorischen Abläufe hat  sie sich gut integriert. Nachmittags besucht sie den Hort und hat dort auch schon Freunde (vorwiegend aus größeren Klassen ) gefunden. In der Klasse scheint es eher schwierig zu sein, für Helene Anschluss zu finden.  Zwar ist der überwiegende Teil der Mitschüler mit Helene im Kindergarten gewesen, jedoch haben sich die Konstellationen zwischen den Kindern innerhalb der ersten Woche enorm geändert. In der Hofpause rennen die anderen  Kinder sehr gern herum und Helene kommt nicht nach. (“Meine Klasse verliere ich dann und die Großen finde ich nicht, Da sind ja tausende von Leuten!” sagte Helene selbst) Helene ist tatsächlich die Kleinste und  Zierlichste, aber sie gibt sich Mühe und ist sehr aufmerksam. Über Begabung oder Förderbedarf, Vorlieben und Abneigungen lässt sich noch nichts sagen. Zur Schuleignungsuntersuchung wurde eine Diskalkulie(?  Matheschwäche) nicht ausgeschlossen. Aber das werden wir noch beobachten müssen, bevor überhaupt etwas zu sagen ist. Helene hat nun die zweite Zeckenimpfung (wieder mit Übelkeit verbunden).

September 2005: Helene hat sich ihren zweiten Milchzahn gezogen (Wieder wuchs ein Zahn in zweiter Reihe. Diesmal hat Helene alles selbst in die Hand genommen.). Sie erwartet ihren siebenten Geburtstag. Helene besucht immer noch  wöchentlich die Ergotherapie und hat nachts noch die Zahnplatte (Spange).

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